Mit einem gelungenen Gartenfest und einem sportlichen Highlight feierte der Turn-und Sportverein Friedenfels die Fertigstellung seines Trainingsplatzes. Die Besucher und Ehrengäste sparten nicht mit Lob.

Zur Einweihung des neuen B-Platzes des TSV Friedenfels waren neben den Gartenfestbesuchern 265 zahlende Zuschauer erschienen, die das Spitzenspiel am achten Spieltag der Kreisklasse Stiftland sehen wollten. Die SG Friedenfels/Fuchsmühl trat gegen die Sportfreunde aus Kondrau an, der Tabellenzweite gegen den Ersten. Zur Feier des Tages gab es für die Gastgeber einen Sieg im Top-Spiel. „Ich zolle euch meinen Respekt für diesen tollen Platz. Ich sehe ihn das erste Mal und habe mir bei der Ankunft gedacht, das kann doch unmöglich der B-Platz sein. Es gibt viele Vereine, die würden sich freuen, wenn es ihr A-Platz wäre“, meinte der stellvertretende Landrat Albert Scheidler in seiner Begrüßungsrede. Über das Kompliment freuten sich bei herrlichem Sommerwetter auf dem TSV-Sportgelände nicht nur die beiden Vorsitzenden, Johannes Härtl und Helmut Radimerski. Wie in alten Zeiten waren die begehrtesten Plätze rund um das Spielfeld bereits frühzeitig belegt. Auf mitgebrachten Klappstühlen und vielen Bierbänken saßen die Besucher mit einem kühlen Getränk am Rand und feierten die gekonnt vorgetragenen Spielzüge der heimischen Elf frenetisch. Mehrmals sprangen sie, wie auch die Trainer der SG Friedenfels/Fuchsmühl, Christian Härtl und Maximilian Ströll, von ihren Sitzgelegenheiten auf und konnten es nicht fassen, wenn ein Schuss aus aussichtsreicher Position nicht im Netz untergebracht werden konnte oder von den Akteuren aus Kondrau in letzter Sekunde abgewehrt wurde. Am Ende waren die Sportfreunde aus Kondrau mit der 1:2-Niederlage noch gut bedient. Angesichts der vielen Chancen der heimischen Elf und eines verschossenen Elfmeters wäre ein weitaus höherer Sieg möglich gewesen, betonte das Trainerteam Härtl/Ströll. Zuschauer Thomas Peraus aus Thumsenreuth war so beeindruckt, das er gegenüber Oberpfalz-Medien äußerte: „Seit 20 Jahren habe ich kein so spannendes und gutes Spiel mehr in Friedenfels gesehen.“ Ebenfalls spannend verlief die Begegnung der beiden Zweiten Mannschaften, die mit einem gerechten 1:1 endete. Bevor am Abend die E/F-Junioren des TSV Friedenfels das sportliche Programm mit ihrer Begegnung gegen SG Reuth/Krummennaab (10:2) beendeten, bekundeten die Gäste beim offiziellen Teil der Platzeinweihung dem TSV ihre Anerkennung.

Vorsitzender Johannes Härtl schilderte kurz den Bauablauf. Er nannte als Kosten für die Sanierung des Trainingsplatzes, die neue Flutlichtanlage sowie für Fußballtore und Fangzäune 100.000 Euro. Bürgermeister Oskar Schuster beglückwünschte den Verein zum Engagement bei der Instandsetzung des Sportplatzes. Gleichzeitig erinnerte er an die gemeinsamen Anstrengungen zum Erhalt des Fußballfeldes im vergangenen heißen Sommer, als sich die Freiwillige Feuerwehr im Rahmen einer Übung um die dringend notwendige Bewässerung des neu angelegten Spielfeldes kümmerte und dadurch die Arbeit der Platzwarte erleichterte. Viel Applaus bekamen auch die finanziellen Unterstützer des sanierten Trainingsplatzes. Alexandra Kaßeckert, Kassierin des TSV-Fördervereins, überraschte mit einer Spende von 1000 Euro. Sie würdigte das Engagement des Turn- und Sportvereins bei der Bereitstellung von Sportangeboten für die zahlreichen Kinder und Jugendlichen in Friedenfels. Ebenfalls 1000 Euro hatte bereits im Vorfeld die Firma Elektro-Eismann aus Wiesau übergeben. Mit je 1500 Euro unterstützten die Sparkasse Oberpfalz Nord und die Raiffeisenbank Oberpfalz Nord die Instandsetzung des Platzes. Beim gut besuchten Gartenfest vor dem Sportheim feierten vor allem die Akteure der kürzlich geschlossenen Spielgemeinschaft SG Friedenfels/Fuchsmühl eine krachende Party. Sie freuten sich besonders über die Eroberung der Tabellenspitze. Fußball-Spartenleiter und Trainer Christian Härtl lobte nicht nur sein Team, sondern auch die zahlreichen Helferinnen und Helfer in den Verkaufsständen bei der gelungenen Platzeinweihung.

         
                        
           
 

Vor rund 15 Jahren spielte man das letzte Mal zusammen auf Fußballfeldern im Landkreis Tirschenreuth. Auch die jeweils nach den Spielen gemütliche Runde, oft zusammen mit dem Gegner, ruhte seitdem. Auf Initiative von Thomas Schultes und Herbert Wiese sowie des einstigen Alt-Herren-Leiters Karl Trottmann trafen sich nun die Fußball-Oldies des TSV Friedenfels zu einen Stammtisch in der Schlossschänke Friedenfels. Zwölf TSV-Mitglieder folgten dem Aufruf und verbrachten einen gemütlichen und heiteren Abend. Im Mittelpunkt der Zusammenkunft standen dabei selbstverständlich die Erinnerungen an die zahlreichen Begegnungen mit den einstigen Fußballgegnern. Aber auch die alljährlichen Vereinsausflüge mit der Deutschen Bahn, die mit Schlafwagen bis nach Ungarn führten, lieferten unendlich viel Gesprächsstoff. Auch stellte man fest, dass zahlreiche ehemalige Akteure noch immer mit der heutigen TSV-Fußballabteilung eng verbunden sind. Bei Heimspielen oder im Ehrenamt unterstützen unabhängig voneinander frühere AH-Spieler noch immer die Fußballsparte. Deren kürzlich getroffene Entscheidung zur Gründung einer Spielgemeinschaft mit der SG Fuchsmühl fand dabei breite Zustimmung. Einig war man sich bei dem gemütlichen ersten Treffen auch, dass es nicht das letzte gewesen sein sollte. So verständigte man sich, den Stammtisch allmonatlich fortzusetzen. Der einst wieselflinke Linksaußen Herbert Wiese wurde zum „Seniorenbeauftragten“ der ehemaligen Alt-Herren-Fußballer bestimmt. Zusammen mit Thomas Schultes kümmert er sich um die künftigen Treffen.

         
                        
           
 

         
                        
           
 

Was noch vor Jahren undenkbar war, wird ab der Saison 2023/24 Wirklichkeit. Die Traditionsvereine TSV Friedenfels und SG Fuchsmühl gehen im Fußball gemeinsame Wege. Außerhalb des Spielfeldes sind die Akteure schon lange befreundet.

„Der demografische Wandel macht auch vor uns nicht halt“, berichtet Christian Härtl, der Spartenleiter Fußball des TSV Friedenfels, und verweist darauf, das mittlerweile viele Amateurvereine im ländlichen Raum Schwierigkeiten haben, für den wöchentlichen Spielbetrieb eine Startelf zu stellen. „Diesem Problem wollen wir vorbeugen“, erklären TSV-Trainer Christian Härtl sowie Philipp Gerg, Vorsitzender der SG Fuchsmühl, im Gespräch mit Oberpfalz-Medien, weshalb beide Vereine ab sofort gemeinsame Sache machen und eine Spielgemeinschaft gründen, die ab der kommenden Saison an den Start geht. Gerg erklärte dazu, dass es von der Altersstruktur der beiden Vereine möglich gewesen wäre, „noch drei, vier Jahre eigenständig zu agieren“. Der derzeitigen Entwicklung im Fußball wolle man aber bereits jetzt Rechnung tragen, unterstreicht Härtl und hebt weiter hervor, dass die mittlerweile enge Freundschaft der Spieler aus beiden Vereinen das Vorhaben enorm vereinfacht habe. Gelegen kam auch, dass Fuchsmühler Akteure bereits in anderen Sparten des TSV Friedenfels aktiv sind. Für Härtl und den Trainer der SG Fuchsmühl, Maximilian Ströll, war es deshalb auch eine „rein sportliche Angelegenheit“, wie beide hervorheben. Nicht verschweigen wollten sie, dass unter der Woche ein vernünftiges Training oft schwierig sei. Durch berufliche Abwesenheit, Studium oder sonstige Gründe hatte jeder Verein oft nur die Hälfte seiner Akteure zur Verfügung. Ein sinnvolles Training, das vor allem bei den jungen Akteuren ankommt, sei in der Spielgemeinschaft deshalb auch unter der Woche künftig wieder möglich. Wie die Verantwortlichen weiter betonen, hat man für das Training und die Heimspiele eine gute gemeinsame Lösung gefunden, die jedem Verein und seinen Zuschauern gerecht wird. Man einigte sich vertraglich, dass jeweils einmal die Woche in Fuchsmühl und einmal in Friedenfels trainiert wird. Härtl: „In Friedenfels wird dies normal immer am Freitag sein, weil wegen der anschließenden Spielersitzung das vorhandene große Sportheim dafür bestens geeignet ist.“ Auch die Heimspiele werden immer im Wechsel ausgetragen, fügt Gerg an.

Ausdrücklich verweisen die beiden Vereinsvertreter darauf, dass die Gründung der Spielgemeinschaft keine Fusion der beiden Vereine bedeutet. „Beide Vereine bleiben eigenständig, nur die Abteilung Fußball tritt künftig gemeinsam auf“, hebt Härtl hervor. Dass durch den „Zusammenschluss“ künftig auch sportlich größere Erfolge möglich sein können, wissen die beiden Trainer, die künftig im Team agieren, genau. Augenzwinkernd verkünden sie: „Unser Bestreben ist es, mit der Spielgemeinschaft irgendwann die beste Elf rund um den Steinwald zu stellen.“ Da derzeit beide Vereine jeweils rund 18 Akteure in die Spielgemeinschaft einbringen können, verständigte man sich zudem für den Spielbetrieb 2023/24 eine zweite Mannschaft zu melden.

Dass eine Spielgemeinschaft mit den beiden Vereinen Friedenfels und Fuchsmühl früher unvorstellbar, ja sogar undenkbar gewesen wäre, kommentierten beim letzten Heimspiel am vergangenen Samstag mehrere treue Zuschauer und ältere TSV-Mitglieder. „Es waren immer heiße Duelle gegen Fuchsmühl“, meinte ein TSV-Vertreter und fuhr fort, obwohl man sich gut kannte, sei man sich während der Spiele oft spinnefeind gewesen. Dass früher eine derartige Kooperation undenkbar gewesen wäre, weiß auch Helmut Radimerski. Wie kein anderer hat das TSV-Urgestein die Sparte Fußball begleitet: als aktiver Spieler von der Schülermannschaft bis zu den Alten Herren sowie 21 Jahre als Abteilungsleiter an der Spitze der Sparte Fußball. Sein Wissen um den Fußball gleicht einem Lexikon, wissen viele seiner Freunde. Radimerski war es auch, der im Gespräch mit Oberpfalz-Medien auf die früheren Erfolge der beiden Vereine verwies. In guter Erinnerung hatte er dabei das DFB-Pokalspiel im August 1978 im Moselstadion von Eintracht Trier. „Die SG Fuchsmühl verlor damals gegen den Zweitbundesligisten nur 1:3“, berichtet Radimerski. „Aber auch Friedenfels hat ähnliche Erfolge, vor allem im Nachwuchsbereich, zu verzeichnen“, blickt er zurück. So spielte die legendäre „Anton-Kraus-A-Jugend“ gegen die A-Jugendmannschaften von Bayern München, 1860 München sowie gegen die SpVgg Weiden und Bayreuth. „Das waren immer riesige Ereignisse, auf dem Platz und hinterher im Festzelt oder im Sportheim“, berichtet Radimerski. Die Gründung einer Spielgemeinschaft hält das TSV-Urgestein, der zugleich zweiter Vorsitzender des TSV Friedenfels ist, für richtig. „Im Fußball hat sich vieles verändert“, betont Radimerski und hofft wie viele andere auch, dass sich durch die Bildung der Spielgemeinschaft die sportlichen Erfolge aus den früheren Jahren baldmöglichst für beide Vereine wiederholen werden. Mit Blick auf den instandgesetzten Trainingsplatz des TSV Friedenfels sowie das vorhandene große Sportheim, fügt der zweite TSV-Vorsitzende an: „Die Voraussetzungen sind gegeben.“

Der TSV Friedenfels und die SG Fuchsmühl gehen im Fußball künftig gemeinsame Wege. Die Gründung einer Spielgemeinschaft ab der Saison 2023/24 unterzeichneten (von links) Maximilian Ströll, Philipp Gerg (beide Fuchsmühl) und Christian Härtl im Sportheim des TSV Friedenfels.

Freunde sind die Fußballer des TSV Friedenfels und der SG Fuchsmühl schon lange. Ab der Saison 2023/24 bilden sie auch sportlich eine Gemeinschaft.