Allgemeines

Trainings– und Sportgelände: Mehrzweckplatz vor der Steinwaldhalle.

Abteilungsleiter: Martin Streim, Tel. 09683/1004

Trainingszeiten: Dienstag und Donnerstag von 18:00 Uhr bis 21:00 Uhr auf der Asphaltanlage vor der Steinwaldhalle. Im Winter erfolgt der Trainingsbetrieb in der Eishalle Mitterteich.

Sportbetrieb: Rund 40 Personen (Teilnehmerzahl bei Ortsmeisterschaften) betreiben diesen Sport in Friedenfels. 22 aktive Eisstockschützen besitzen einen Wettkampfpass und beteiligen sich national an Wettbewerben.


Es stand in der Zeitung:

Auf Natureis: Wasserwacht Friedenfels zum ersten Mal Eisstock-Ortsmeister

Eisstockschießen hat in Friedenfels eine lange Tradition. Nun war am Frauenreuther Weiher ein Turnier auf Natureis möglich. Für die dabei besonders erfolgreiche Wasserwacht hat der Ortsmeistertitel ein Nachspiel.

von Bernhard Schultes

Strahlend blauer Himmel, Sonnenschein, leichter Frost und eine 16 Zentimeter dicke Eisschicht: Die Winter-Eisstock-Ortsmeisterschaft auf dem Frauenreuther Weiher lockte Alt und Jung. „Für eine Wintermeisterschaft gibt es kein besseres Wetter“, meinte freudestrahlend TSV-Eisstock-Spartenleiter Martin Streim bei der Eröffnung der Veranstaltung. Neun Moarschaften hatten sich angemeldet und alle 36 Stockschützen buhlten im Wettbewerb bei jedem Schub um einen Platz auf dem Siegerpodest.

Vermutlich einige erfolgreiche Trainingskehren zu Beginn des Turniers verleiteten einzelne Mannschaften, ihr späteres Abschneiden falsch einzuschätzen. Im Wortgeplänkel wurden kuriose Zusagen gemacht. Zu nennen ist hier die Ortsgruppe Friedenfels der Wasserwacht. „Wir wollen besser sein als beim letzten Mal, als wir Vorletzter wurden“, hatte Vorsitzender Markus Münchmeier schmunzelnd verkündet und leichtfertig angefügt: „Sollten wir Erster werden, gehen wir dahinten Eis baden.“ Gemeint war der Einlauf am Frauenreuther Weiher, der sich am Samstag in einer Größe von rund 50 Quadratmetern eisfrei präsentierte.

Nur wenige Male dabei

Für die weiteren Teilnehmer war diese Aussage zu diesem Zeitpunkt noch ohne große Bedeutung, da das Team um Markus Münchmeier nicht zum Favoritenkreis gezählt wurde. Nur wenige Male hatten die Wasserwachtler sich in ihrer Vereinsgeschichte an den Eisstock-Meisterschaften beteiligt. Und die Stockschützen der Wasserwacht schienen den vielen „Profis“ der TSV-Sparte Eisstock unterlegen.

Was dann aber während des viereinhalbstündigen Turniers folgte, ließ Stockschützen und Zuschauer nur noch staunen. Scheinbar bereits verloren gegangene Kehren verwandelte die Wasserwacht oft mit ihrem letzten Eisstockschützen zum Positiven. Am Ende des Turniers hatten einige Teams die Wasserwacht weit vorne gesehen, doch keiner glaubte an ihren Gesamtsieg. Der Jubel – nicht nur bei der Wasserwacht – war deshalb unbeschreiblich, als bei der anschließenden Siegerehrung im Sportheim des TSV Friedenfels Spartenleiter Martin Streim die Mannschaft der Wasserwacht Friedenfels in der Besetzung Josef Bauer, Markus Kellner, Markus Münchmeier und Peter Wildenauer zum Winterortsmeister 2023/24 kürte.

Tosender Applaus

Ins Spiel kam hier unter tosendem Applaus aber auch die Ankündigung von Markus Münchmeier zum Eisbaden. „Ein Versprechen, das selbstverständlich gehalten wird“, meinte mit leiser Stimme Markus Münchmeier vor lautem Publikum. Martin Streim wertete den Ausgang des Turniers als besonders erfreulich. „Es ist doch wunderschön, wenn nicht immer die Favoriten gewinnen“, meinte der TSV-Eisstock-Spartenleiter und dankte im voll besetzten Sportheim auch den zahlreichen Helfern und Unterstützern der Ortsmeisterschaft.

Nach der Verteilung der Siegerpreise bewiesen die Stockschützen einmal mehr, dass Eisstockschießen auch eine gesellige Angelegenheit ist. Bei der Feierstunde wurden viele Erinnerungen wach und so manche frühere Meisterschaft rückte erneut ins Bewusstsein der Akteure. Gleich mehrere Stockschützen zollten dabei der Familie Streim ihre Anerkennung für ihren langjährigen Einsatz. Nachdem Martin Streim die Sparte Eisstock des TSV Friedenfels in den 1990er Jahren übernommen hatte und zu einer weit über die Landkreisgrenzen hinaus erfolgreichen Truppe ausgebaut hatte, bestimmen heute schon oft seine Söhne Andreas und Manuel den Kurs in der 28 Personen umfassenden TSV-Sparte.

Wie Martin Streim im Gespräch mit Oberpfalz-Medien unterstreicht, wurde es durch die breite Unterstützung aller Spartenmitglieder möglich, dass der TSV Friedenfels neben den Hobbyturnieren im Sommer und Winter für die heimische Bevölkerung regelmäßig vier bis fünf Mannschaften zu Wettkampfturnieren und Meisterschaften entsenden kann. Bei den allwöchentlichen Trainingseinheiten im Sommer auf der Asphaltbahn vor der Steinwaldhalle sind regelmäßig bis zu 20 Stockschützen im Einsatz.

Mit einem Eisenreifen

Das Eisstockschießen habe sich in den zurückliegenden Jahren gewandelt, hebt Martin Streim im Gespräch mit Oberpfalz-Medien hervor. Denn anders als die heutigen genormten und zerlegbaren modernen Eisstöcke wurden diese früher aus Holz gefertigt und mit einem Eisenreifen versehen, der sowohl für die nötige Härte beim Aufprall als auch für eine optimale Gewichtsverteilung sorgte. Die Lauffläche der Holzstöcke wurde oft mit Ski-Wachs gleitfähig gemacht. Weder Spielfelder noch Dauben noch Mannschaftsstärke waren genormt. Auf den Weihern sausten die Eisstöcke oft von Ufer zu Ufer, berichtet der engagierte Spartenleiter und verweist darauf, dass in Friedenfels Eisstockschießen Tradition hat.

Auch Nachtturniere

Lange bevor die Sparte Eisstock des TSV Friedenfels im März 1969 gegründet wurde, stellten Friedenfelser Schreiner und Betriebe die Rohkörper der Holzstöcke her. Nachgewiesen ist dabei das Drechseln der Eisstöcke in der einstigen Zimmerhütte (heutiger Dorfladen) sowie bereits zwischen den beiden Weltkriegen durch die Wagnerei Michael Schultes. Vermerkt ist in Protokollen auch, dass in den 1970er Jahren auf dem Frauenreuther Weiher bereits die ersten Nachtturniere stattfanden. Dabei trafen sich die Friedenfelser Eisstockinteressierten nach der Arbeit zu oft langen Trainingseinheiten bis spät in die Nacht. Lichtstrahler in den Bäumen am Ufer sowie auf Holzstangen, die ins Eis eingelassen waren, sorgten dabei für die nötige Helligkeit. Den Strom dafür stellte Hans Trottmann, der direkt beim Frauenreuther Weiher wohnte, bereit. Einen Teil seiner Scheune hatte der Eisstockinteressierte damals der TSV-Sparte Eisstock zur Verfügung gestellt. Darin waren Material und die zahlreichen Eisstöcke gelagert. „Allein zehn Schneeschieber hingen an der Wand“, erinnert sich sein Sohn Karl Trottmann und verweist darauf, dass diese gebraucht wurden, um die Eisstockbahnen schnell vom Schnee befreien zu können.

Hier die Siegerliste der Winter-Eisstock-Ortsmeisterschaft 2023/24: 1. Wasserwacht Friedenfels (12:4 Punkte), 2. Feuerwehr Friedenfels (10:6), 3. Dorfgemeinschaft Frauenreuth (9:7), 4. TSV-Sparte Fußball (9:7), 5. Stoawaldlerer (9:7), 6. „Maierei“ (8:8), 7. „Zamagwürfelte“ (6:10), 8. „2-Stroke-Beavers“ (5:11), 9. „Friedenreuth“ (4:12).

Hintergrund:

Die Sparte Eisstock des TSV Friedenfels

  • Organisation: eigenständige Abteilung im TSV Friedenfels
  • Leitung: Martin Streim (Spartenleiter), Andreas Streim (Kassier)
  • Mitglieder: 28
  • Sportliche Aktivitäten: allwöchentliches Training und Turniere auf Asphalt im Sommer sowie in Eishallen und auf Natureis im Winter
  • Gesellschaftliche Aktivitäten: Ausflüge und regelmäßig Feste
  • Engagement: Bereitstellung von Arbeitspersonal bei vielen Anlässen in der Gemeinde